Weiterbildung Teil 1 – einige Gedanken zum Thema

Veröffentlicht am 6. Januar 2012 | in Kategorie Weiterbildung

Manche Arbeitslosen reagieren allergisch, wenn sie nur das Wort Weiterbildung hören. Auf den ersten Blick ist das nicht unbedingt zu verstehen, immerhin ist Bildung ja wünschenswert und weiter/vorwärts kommen – ebenso.

Doch wer jemals eine dieser sogenannten Weiterbildungen absolviert hat, kann mitunter ein Klagelied von unmotivierten DozentInnen, öden Inhalten, anstrengenden KursteilnehmerInnen usw. singen. Dies ist in der Regel eben dann der Fall, wenn die Teilnahme an einer solchen Veranstaltung verordnet ist: sei es von der ARGE SODA, sei es von einer der Stellen, wo man einen 1-Euro Job belegt.

Etwas gezwungenermaßen zu tun, macht selten Spaß. Das spielt auch hier eine Rolle und kann einem die Teilnahme an einer – sonst vielleicht hilfreichen – Veranstaltung verleiden.

In so einer Situation wäre es schon nützlich, sich auf die Inhalte zu konzentrieren, die einen tatsächlich weiterbringen und versuchen, sich diese zueigen zu machen. Initiative ergreifen heißt das Stichwort. Den Unterricht aktiv mitgestalten, sich zu Wort melden, Fragen stellen. Dies kann auch beinhalten, die DozentInnen darauf hinzuweisen, wenn sie ihren Job schlecht machen … es ist völlig legitim, einen guten Unterricht einzufordern!
Das ist allemal besser, als angesäuert im Raum zu sitzen und sich von einer Raucherpause zur nächsten zu hangeln …

Am besten ist es allerdings, es gar nicht erst soweit kommen zu lassen, dass einem eine Weiterbildung willkürlich aufs Auge gedrückt wird. Auch hier fühlt es sich besser an, von Anfang an selbst zu suchen, welche Maßnahme für einen persönlich sinnvoll sein könnte und sich dann gezielt darum zu bemühen.
Arbeitslosen, die beispielsweise jahrelang im Büro gearbeitet haben, ist kaum mit einem Einsteigerkurs in die EDV gedient – stattdessen müssten sie nach Angeboten für Fortgeschrittene schauen (was sich selbstverständlich anhört, ist leider in der Praxis nicht immer der Fall …).
Frühzeitige Gespräche mit den SachbearbeiterInnen bei der ARGE SODA oder den eingesetzten Stellen können helfen, Frust auf beiden Seiten zu vermeiden.

Einen ersten Leitfaden stellt das Merkblatt 6 der Bundesagentur für Arbeit dar: Förderung der beruflichen Weiterbildung für Arbeitnehmer und Arbeitnehmerinnen. Die Broschüre setzt Arbeitslosen ihr Recht auf Weiterbildung und deren Finanzierung auseinander und ist erhältlich in Papierform bei der ARGE SODA vor Ort oder hier als Download (PDF).

In einem weiteren Artikel werden wir eine Liste von Links/Verweisen bringen, die speziell auf die Weiterbildungs-Situation in Oberhausen und Umgebung zugeschnitten ist.

2 Kommentare zu “Weiterbildung Teil 1 – einige Gedanken zum Thema”

  1. Heike Keil sagt:

    Zum Thema Weiterbildung: Ich habe schon etliche hinter mir. Call-Center Anfänger und Fotgeschritten (mit engl.), Umschulung zur Kauffrau im Einzelhandel, Bewerbertraining, EDEKA Maßnahme (Verkauf im EZH).Übrigens alle sehr erfolgreich abgeschlossen.
    Beanstanden möchte ich weniger die Inhalte oder Motivation der Dozenten sondern die ewigen leeren Versprechungen, z.B. “Sie haben im Anschluß an diese Maßnahme auf jeden Fall eine Vollzeitstelle”. Bei mir ist nur eine Stelle auf geringfügiger Basis (261,- monatl.) dabei rumgekommen. Bei allen anderen Teilnehmern zu denen ich Kontakt gehalten habe sieht es nicht anders aus.
    Insoweit stellt sich mir die Frage, wem es wirklich etwas bringt. Den Teilnehmern oder den Maßnahmenträgern?

    • Axel sagt:

      Die Frage ist sicherlich berechtigt. Für die TeilnehmerInnen ist das eben nur ein kleines Teil eines Puzzles, um aus der Arbeitslosigkeit heraus zu kommen.
      Die in der Weiterbildung gewonnenen Kenntnisse müssen dann natürlich noch entsprechend „verkauft“ werden, – womit wir beim Thema Bewerbung wären.

      Versprechungen, die vormachen, man erhielte nach absolvierter Weiterbildung „auf jeden Fall eine Vollzeitstelle“, sind allemal überzogen und entsprechen nicht der Realität.

Hinterlasse eine Antwort